Die Seite für Wanderer
Für diesen Sonntag hatten wir uns entschieden in der Region zu bleiben und hier unsere Wanderschuhe zu bewegen. Die Bündner Herrschaft, das grösste Weibaugebiet des Bündnerlandes, lud uns zu dieser herbstlichen Wanderung ein. Als kleinen Höhepunkt am Schluss sollte uns am Ende dann noch Europas grösste Freiluft-Skulpturenausstellung Bad Ragartz erwarten. Wir waren also wieder voller Vorfreude auf unsere heutige Tour und fuhren mit dem Zug nach Landquart, wo unsere Wanderung beginnen konnte. Wir folgten der Strasse in Richtung Norden, wo wir dann bald auf das Flüsschen Landquart trafen. Wir folgten so dem Flusslauf aufwärts, bis wir die Strassenbrücke erreichten. Wir wechselten auf dieser die Flussseite und wanderten dann nun auf dem Natursträsschen weiterhin dem Fluss entlang. Kurz nachdem wir die Kantonsstrasse unterquert hatten, zweigte der Wanderweg weg vom Ufer und führte uns durch die weiten Feldgebiete der Rütiwisa hindurch. Bald betraten wir dann auch bald wieder Hartbelag und bewegen uns so auf die ersten Häuser von Malans zu. Wir überquerten die Geleise und erreichten so den Bahnhof von Malans. Die «Zaungäste» am Bahnhof waren uns schon immer ein Blickfang, wenn wir mit dem Zug hier vorbeifuhren und nun konnten wir diese aber mal von unmittelbarer Nähe begutachten. Der Künstler Peter Leisinger hat hier rund 20 Wartenden am Bahnhof – Geschäftsleute mit Aktenkoffer, spielende Kinder, Winkende und zwei Wölfe installiert. Auf den ersten Blick wirken sie lebhaft, echt, erst beim zweiten Hinsehen entfalten sie ihre wahre Natur: mit Motorsäge in Nadelhölzer gesägt, mit wasserlöslichem Autolack dauerhaft koloriert. Wir entfernen uns wieder von ihnen und folgten dem aufwärtsführenden Strässchen das uns durch das südlichste der vier Weindörfer der Bündner Herrschaft hindurch brachte. Unser Weg knickte bei der Kirchgasse in westlicher Richtung weg und wir folgten dem Strässchen an der Reformierten Kirche vorbei. Wir wanderten weiterhin aufwärts und gelangten so zu den ersten Weinbergen des Tages in den oberen Dorfteil von Malans. Die Herbstpracht entfaltete sich hier schon wunderschön und wir konnten uns durch die riesigen Weibeigebiete der Bündner Herrschaft hindurchbewegen. Das milde Klima, der Föhn und die kalkreichen Böden behagen den Rebstöcken ausgezeichnet. Die rund 350 Hektaren grosse Weinanbaufläche bringt hier dadurch eine beeindruckende Vielfalt und Qualität an Weinen hervor. Die Strasse führte uns dann bald über die Selfirüfi und den Alpbach. Unser Weg stieg etwas an und wir wanderten auf das das Weindorf Jenins zu. Die Strasse führte uns durch den schmucken Dorfkern hindurch und liessen dann nach den Rebbergen der Bündta die Häuser hinter uns. Wir wanderten an alten Mauern entlang durch landwirtschaftliches Gebiet hindurch und erblickten schon bald den kleinen Weiler Unter Rofels. Die Strasse führte uns auf die Weingebiet oberhalb Marienfelds zu, durch welche wir hinauswandern konnten und immer wieder an Weingütern vorbeikamen. Wir traten dann in die Dorfstrasse ein und liessen uns durch dien schönen Ort hinaus dirigieren Wir passierten das Schloss Maienfeld und kamen dann der Ebene im Rheintal immer näher. Der verkehrsreichen Strasse entlang wanderten wir dann schier endlos auf den Rhein zu und überquerten diesen über die Strassenbrücke. Wir wechselten so auch in den Kanton St. Gallen und folgten dem Natursträsschen dann Flussabwärts. Wir mussten hier dann aufpassen, dass wir nicht den Abzweiger in den Giessenpark verpassten, da dieser nicht auf der markierten Wanderroute befand. Aber wir fanden die Verzweigung und wanderten durch den schönen Wald hinaus. Der Waldlehrpfad verriet uns auf tolle Weise hier über den Wald und seine Bewohner, bevor wir ans Ufer des idyllischen Giessensees gelangten. Hier fanden wir dann auch die ersten Skulpturen der «9. Triennale der Skulptur». Genannt «Bad Ragartz» werden hier in den Parks und Grünanlagen, auf den Strassen und Plätzen werden die ausgewählten Werke international renommierten Künstlern sichtbar gemacht. Rund 450 Werke von 88 Künstlern aus aller Welt verwandeln Bad Ragaz in eine faszinierende Stadt aus Formen und Farben. Natürlich konnte wir nur eine Handvoll von diesen Kunstwerken begutachten und liessen uns entlang am Giessensees davon begeistern. Wir liessen danach den Giessenpark hinter uns und wanderten an der Tamina entlang auf die Rheinmündung zu. Wir überquerten die die Tamina und gelangten so schon gleich auf den Bahnhof von Bad Ragaz zu, wo unsere Tour endete. Schöne Wanderung mit 14.1 Kilometern in 3.5 Stunden Gehzeit. Insgesamt 170 Höhenmeter aufwärts.