Die Seite für Wanderer
Nach einer wunderbaren Nacht im Hotel Florida, waren wir wieder ausgeschlafen und bereit für unseren zweiten Wandertag des Pfingstwochenendes. Nach dem reichhaltigen und stärkenden Frühstück machten wir uns also wieder auf und verliessen das Gelände der Erlebniswelt des Seeteufels. Unsere heutige Etappe sollte uns über den Jäissberg in die Uhrenmetropole Biel führen. Wir konnten es auch etwas ruhiger angehen, da die Tour mit nur 10.5 Kilometer nur halb so lang ist als die Gestrige. User Weg führte uns vorerst an der Hauptstrasse entlang, bevor uns die Markierung dann beim Sagibach davon weg lotste. Wir folgten dem Lauf dieses Baches, wechselten sogar mal die Uferseite bis wir auf das Bahntrassee stiessen. Wir unterquerten dann auch schon bald die Bahngeleise mittels Unterführung. Nun sollte dann der etwas ruhigere Part ohne Verkehr auf uns warten. Wir zweigten von der Hauptstrasse weg und standen schon gleich vor einem ersten Highlight unsere Tour. Die römische Toranlage der „Vicus Petinesca“ offenbarte sich uns. Sie besteht aus einem Tor und Resten einer Befestigungsmauer und wurde dann wohl im 4. Jahrhundert n. Chr. Zu einem Strassenkastell umgebaut. Zuerst als keltische Befestigung, danach als römische Kleinstadt bildete Petinesca hier vom 2. Jahrhundert v. Chr. Bis zum 4. Jahrhundert n. Chr. das römische Zentrum der Region. Ein Strässchen führte uns an den Fuss des Jäissberg, wo wir nun in den Wanderweg eintraten. Der Wanderweg im Wald zog nun relativ kräftig in die Höhen und wir gewannen so aber auch schnell an Höhe. Wir gelangten so dann zu den Römischen Tempelanlagen von Petinesca. In den 1930er Jahren führten hier Grabungen zur Freilegung dieser römischen Tempel und Kapellen auf der Hügelkuppe Gumpboden des Jäissberges. Die Tempelanlage umfasst zwei Gruppen zu je drei gallorömischen Tempeln, sowie drei Kapellen und einem Kulthaus. Errichtet worden sind diese zwischen dem 1. Und 4. Jahrhundert n. Chr. Wir liessen es uns auch hier nicht nehmen einen Rundgang zwischen diesen historischen Gemäuern hindurchzumachen, bevor wir uns wieder auf den Wanderweg zurückbegaben. Wieder auf breitem Wege unterwegs, wanderten weiter etwas bergan und passierten nach einer gewissen Zeit dann den Ausläufer der Prähistorischen Wehranlage des Keltenwalls. Mitten auf dem Jäissberg stand in der Eisenzeit diese Befestigung der Helvetier. Diese hoben zum Schutz des Dorfes gegen Westen einen tiefen Graben aus, u diesen hohen Erdwall aufzuschütten. Immer wieder gaben uns kleine Lichtungen im Wald den wunderbaren Blick hinab ins Tal frei. Das Strässchen mutierte in einen Pfad über und wanderten hinauf zur Hügelkuppel des Jäissberges. Hier stad einst eine Burg, welche nicht mit Steinen, sondern mit Baumstämmen und Ästen erbaut wurde. Noch heute wir das Gebiet hier auf dem Jäissberg deshalb auch Chnebelburg genannt. Der Pfad führte uns um das Oval des Ringwalls herum und mündete dann in ein Forststrässchen. Dieses führte uns nun wieder hinab vom Jäissberg und erreichten dann nach einiger Zeit die ersten Häuser von Port. Dort mündete der Wanderweg auf ein Quartiersträsschen ein und liessen uns von den Markierungen hinab zum Nidau-Büren-Kanal leiten. Dieser 12 Kilometer lange Kanal verbindet den Bielersee mit der Einmündung der Alten Aare in Büren und wurde in der ersten Juragewässerkorrektion 1868-1891 angelegt. Bei der Port-Schleuse fassten wir dann Fuss auf dem Uferweg und folgten dem Kanal flussaufwärts. Mittels Strassenbrücke überquerten wir dann diesen Kanal und wanderten durch den Stadtteil Nidau ans Ufer der Zihl. Der schöne Uferweg führte uns am schönen Schloss von Nidau vorüber, bevor wir die Zihl überquerten, und direkt auf den Bahnhof von Biel zusteuern konnten. Hier endete unser 2-Tagestour dann auch und konnten zufrieden die Heimreise antreten. Schöne Wanderung mit 11.5 Kilometer in knapp 3 Stunden Gehzeit. Insgesamt 250 Höhenmeter aufwärts.