Unsere heutige Wanderung sollte uns auf den Cardada, dem Hausberg und Aussichtsbalkon der Locarneser führen. Wir entschieden uns entgegen den meisten Wanderbeschrieben nicht von Cardada herab, sondern zur Bergstation hinaufzuwandern. Der Bus brachte uns ins Bergdorf Mergoscia, wo wir bei der Haltestelle Posta aus diesem ausstiegen, um dort die Wanderung beginnen zu können. Wir entfernten uns von der Haltestelle, wo uns der Wanderweg über Treppen zum Ortsteil Lissoi hinaufbrachte. Die Strasse führte uns ziemlich eben an den schmucken Rustici vorbei und wanderten dann am Rebenhang entlang auf den Waldrand zu. Wir hatten mittlerweile auf einem Wanderweg Fuss gefasst und passierten ein paar schöne Wasserfälle und spektakuläre Felswände. Wir wanderten durch den schönen Wald und passierten eine breite Steinbrücke über den wilden Bach im Valle di Mergoscia. Schöne, teils mit Holzstufen durchsetzte Wanderwege schlängelten sich durch den steilen Wald empor und wanderten auf diesen stetig zum Teil im tiefen Laub in die Höhe. Wir querten immer wieder kleine Tälchen und ab und zu gaben kleine Lichtungen den Blick zurück auf Mergoscia und das Verzasca-Tal. Wir arbeiteten uns immer mehr in die Höhe und erreichten über Stock und Stein die Rusticos beim Weiler Al Passo. Unser Weg führte weiter bergauf und gelangten über das Valle del Crosone auf die wunderbare Aussichts-Terrasse auf dem Monti di Lego. Hier konnten einen wunderbaren Ausblick über den Lago Maggiore und die Berghöhen des Centovalli geniessen und die Seele baumeln zu lassen. Durstige und Hungrige könnten sich hier im Capanna Grotto Monti di Lego für den Weitermarsch dann auch wieder stärken. Wir verliessen den idyllisch gelegen Ort ohne diese Rast wieder und stiegen zum Wald empor, in welchen wir dann wieder eintraten. Mässig ansteigend brachte uns der Weg immer wieder mehr bergan. Wir passierten abwechselnd offenes Gelände und Wald und wanderten so in Valle di Navegna hinein. Der Wanderweg durch den Buchenwald führte uns um dieses weite Tal herum und machten dabei auch weitere Höhenmeter gut.  Kleine Bchläufe musstengequert werden und auch immerwieder Schneeefelder, welche sehr nass und schwer begehbar waren. Der Schlussanstieg am Ende des Waldes hatte es nochmal in Sich ,da dort noch sehr viel Schnee lag undwir uns durch diesen hinaufkämpfen mussten. Aber alles hat ein Ende und so fanden wir bald die Capanna Lo Stallone vor. Die Berghütte präsentiert sich in schöner Kulisse unterhalb des Berges Cimetta und ist bekannt für die Polenta, welche direkt auf dem Holzofen zubereitet wird. Der gut ausgebaute Wanderweg führte uns recht aussichtsreich zur Alpe Cardada hinüber, wo sich nun unser Weg heute erstmal für längere Zeit senkte. Zunächst führte uns der Wanderweg im Nadelwald ziemlich steil über den Osthang der Cimetta hinab, bevor dieser dann weiter unten in Kehren überging. Wir erreichten die Talstation des Cimetta-Sesselliftes und wanderten auf dem Teersträsschen abwärts zur Bergstation Cardada (Funivia). Bevor wir die Wanderung aber hier beendeten, machten wir noch einen Abstecher zur „Passarelle“. Dieser Steg, welcher sich zwischen den Baumwipfeln des Waldes hindurchführt, bot uns auf der Aussichtspattform ein wunderbares Panorama auf den Lago Maggiore, das Centovalli und das Maggiatal. Zurück bei der Bergstation beendeten wir unsere Wanderung und liessen uns mit der supermodernen Seilbahn und ab Orselina mit der Standseilbahn ins Tal nach Locarno hinab bringen. Schöne Bergwanderung mit knapp 11.3 Kilometern in 4 Stunden und 15 Minuten Gehzeit. Insgesamt 860 Höhenmeter aufwärts.