Die Seite für Wanderer
Auf unserer Suche nach einer neuen Wanderung sind wir auf das malerische und mystische Aabachtobel am Zürichsee gestossen. So reisten wir wieder einmal an die sogenannte Pfnüselküste, um dort die heutige Wanderung vornehmen zu können. Das linke Ufer des Zürichsees wird scherzhaft als Pfnüselküste bezeichnet, da sie im Gegensatz zu der im Südhang gelegenen Goldküste wesentlich weniger Sonne bekommt. Für uns bedeutete das zu unserem Unterfangen keineswegs ein Abbruch und stiegen in Horgen aus dem Zug, um dort starten zu können. Wir verliessen den Bahnhof auf deren Seeseite und erblickten schon gleich den Horgener Laufsteg. Über eine Treppe erreichten wir bequem die Aussichtsplattform hoch über dem Zürichsee und liessen uns so von der morgendlichen See-Aussicht erfreuen. Zurück auf de Uferquai wanderten wir nun dem breiten und asphaltierten Weg dem See entlang. Wir passierten die Eisenskulptur «Pforte» direkt am Ufer. Die Eisenskulptur, bestehend aus einer Treppe, die durch einen Ring in Richtung See führt, wurde vom Künstler Heinz Misteli geschaffen und 2023 der Allgemeinheit übergeben. Mehr oder weniger direkt am Ufer entlang wanderten wir dann weiter, liessen die Fährstation hinter uns und gelangten so in den Ortsteil Käpfnach. Dort verliessen wir das Ufer des Zürichsees und folgten dem Wegweiser Richtung Aabachtobel. Durch das Quartier etwas bergan errichten wir dann auch den Einstieg in das Aabachtobel. Die Magie des Aabachs und die darin enthaltene Mystik soll etwas ganz Besonderes sein das Tobel wird als Kraftort im Kanton Zürich bezeichnet. Hier ranken sich nämlich viele Legenden um die Bergwerkszwerge, Gold, Erdmännchen, Hexen und die Stille dieses besonderen Ortes mit dem Wasserfall und den stufenartigen Wassergängen. Wir freuten uns nun auf dieses Abenteuer durch das Tobel wandern zu können und liessen die Zivilisation nun hinter uns. Wir wanderten durch die schöen Tobellandschaft aufwärts und passierten den kleineren von den beiden Wasserfällen im Aabachtobel. Mehrer Infotafeln im Tobel klärten uns dann auch über das Braunkohlebergwerk auf. Ein Stollen mit einer Gesamtlänge von 80 km soll sich hier unter uns befinden und davon sind gut 1,5 vom Bergwerkmuseum am Eingang des Tobels sogar befahrbar. Wir wanderten weiter dem Bachbett entlang und konnten uns immer wieder von der erodierenden Kraft des Aabachs überzeugen, der hier alle Gesteinsschichten zum Vorschein brachte. Im oberen Aabach-Tobelabschnitt führte uns dann eine lange Metalltreppe sowie ein anschliessender Steg am zweiten, etwa 10 Meter hohen Wasserfall vorbei. Ein mystischer Kraftort, wo wir gerne einen Moment verweilten. Wir liessen den Bachlauf nun langsam unter uns und stiegen im Wald empor und bewegten uns nun hoch über dem Tobel, aber immer noch dem Aabach entlang. Ganz hinten im Tobel querten wir nochmals eine Brücke und entstiegen dann dem Tobel endgültig. Wir waren wieder in der Zivilisation angekommen und wanderten nun der Strasse nach etwas abwärts. Ein schöner, etwas wurzeliger Wanderweg brachte uns noch durch ein Wäldchen und kleines Bachtobel hinab zur Strasse. An vielen knorrigen Obstkulturen vorüber errichten wir dann auch den Ortrand von Au (ZH). Die Wegweisung lotste uns nun durch die Ortschaft hinaus zum Bahnhof hin, wo wir die Gleisanlage unterquerten, um zur Halbinsel Au zu gelangen. Hier wollten wir eine Runde absolvieren und wanderten dafür ein kleines Stück in östliche Richtung, wo wir dann in Richtung Weinberg einzweigten. Vor uns offenbarte sich nun die farbige Treppe, welche wir schon mehrmals aus dem Zugfenster aus betrachten konnten. Dieses Mal blieb es natürlich nicht beim Ansehen und wir stiegen die bunten 200 Stufen hinauf zum Landgasthof. Wir konnten einen herrlichen Blick über den Zürichsee bis zumAlpstein und den Glarner Alpen werfen und liessen uns danach über den Wanderweg wieder hinab ans Ufer bringen. Wir wanderten nun in einem Bogen um die Halbinsel herum und passierte aber mehrere Nagelfluehöhlen und schließlich dann auch den Ausee mit seinem Schlösschen. Wir kamen so nochmals an der bunten Treppe vorbei, wanderten aber dieses Mal geradeaus weiter. Der sogenannte Seeweg führte uns nun zwischen See und Gleisanlage entlang in südöstliche Richtung. So erreichten wir dann auch etwas langatmig das Stadtgebiet von Wädenswil, passierten den Yachthafen und kamen so dem Bahnhof und Schiffanlegestell immer näher. Dort endete dann auch unsere Wanderung und fuhren wieder zurück in Richtung Heimat. Schöne Wanderung mit 15.6 Kilometern in 4 Stunden Gehzeit. Insgesamt 390 Höhenmeter aufwärts.