Die Seite für Wanderer
Nach etwas längerer Pause konnten wir uns heute wieder mal die Wanderschuhe schnüren, um eine kleine Wanderung in Angriff zu nehmen. Wir hatten uns heute den grenzüberschreitenden Skulpturenweg in Hohentengen /Kaiserstuhl ausgesucht. Dieser einzigartige Pfad erstreckt sich über die Ländergrenze zwischen Deutschland und der Schweiz und soll uns heute die Möglichkeit bieten, Kunstwerke in einer idyllischen Landschaft zu erleben. Wir starteten unser Vorhaben in der aargauischen Ortschaft Kaiserstuhl, welches mit seinen 32 Hektaren und 400 Einwohner die kleinste Stadt der Schweiz darstellt. Wir zogen durch die schmucken Gassen der Altstadt hinab zum Rhein, wo wir nun auf den ausgeschilderten Skulpturenweg gelangten. Auf der deutschen Seite in Hohentengen erblickten wir auch die Burg Rotwasserstelz. Die von der Familie von Wasserstelz erbaute Burg wurde erstmals 1163 erwähnt und wir wanderten nun über die Rheinbrücke auf dieses schöne Bauwerk zu. Die Burg mit ihren robusten Steinmauern und hoch aufragenden Türmen stand wie ein stiller Wächter über dem Rhein und überzeugte uns von der architektonischen Leistung des 12. Jahrhunderts. Wir zweigten nach der Brücke in den Wanderweg am Rheinufer ein und folgten nun dem Gewässer flussaufwärts. Immer wieder mit schönen Blicken auf dem Hochrhein liessen wir uns durch den zauberehaften Auenwald hinausleiten. Das erste Kunstwerk liess nicht lange auf sich warten und konnten so das «Fenster zum Rhein» von David Zehnder begutachten. Wir entfernten uns von dieser Eisenplastik dann wieder und liessen uns auf dem breiten Weg zwischen der Ortschaft Hohentengen und dem Rhein führen. Die Plastik «Der geteilte Fluss» von Ulla Rohr und Bernd Salfner sollte uns wohl auf die zwei Länder, getrennt durch eine Grenze, verbunden durch die Sprache, die Kultur, die gemeinsame Geschichte hindeuten. Wir passierten bald den Campingplatz und kamen dann wieder in naturnäheres Gebiet über. Im Wald fanden wir dann auch schon die dritte Skulptur «Dipylon» aus Schwarzwälder Granit, welche von der Künstlerin Mechthild Ehmann installiert wurde. Wir liessen uns durch den schönen Auenwaldes Linkenhölzle hinaustreiben und passierten mit «Land Art» von Jo Niemeyer die nächste Installation. Der Uferweg verschmälerte sich nach Austritt des Waldes dann und wir wanderten auf diesem schönen Abschnitt weiterhin dem Hochrhein entlang. Bald grüsste uns eine überlebensgrosse, etwa drei Meter hohe Figur und entpuppte sich als die Skulptur «Die Rote» von Klaus Prior. Wir konnten nun schon das Rheinkraftwerk Eglisau-Glattfelden erblicken, was dann auch den Wendepunkt unsere Wanderroute bedeuten soll. Kurz davor entdeckten wir dann aber noch ein Ring aus Stahl darin ein gepflanzter Baum. Es handelte sich hierbei um das Kunstwerk «Ein Baum, dein Baum, unser Baum» des Künstlers Behrouz Varghaiyan. Wir überquerten nun über das Kraftwerk den Rhein und kamen so wieder zurück auf Schweizer Staatsgebiet. Gleich auf der gegenüberliegenden Uferseite stiessen wir auf „Sphäre IV“ von dem britischen Künstler Gillian White. Auf der Teerstrasse passierten wir dann die Römische Warte Schlossbuck und traten dann wieder in den Wald hinein. Wir bewegten uns nun auf der ViaRhenana, welche uns noch sehr bekennt war von unserer Fernwanderung im Herbst 2023. Unser Weg ging wieder auf Naturbelag über und verschmälerte sich etwas später zu einem Pfad. Wunderschön liessen wir uns auf dem Pfad am Rhein entlang, über Stock und Stein durch den schönen Wald leiten und passierten nach etwas längerer Zeit den «Stuhl für Hochwassergeschädigte» von Jürgen Knubben. Der Wald lichtete sich dann wieder und wanderten so unaufhaltsam der Ortschaft Kaiserstuhl entgegen. Kurz vor der Rheinbrücke, auf welcher wir heute unsere Rundwandwanderung gestartet haben, erwarte uns die letzte Installation «Dialog» von Josef Briechle. Unsere Runde auf dem Skulpturenweg war somit geschafft und wir folgten der Strasse nun wieder hinauf zum Bahnhof in Kaiserstuhl, wo unsere Wanderung dann endete. Schöne Wanderung in schöner Natur mit Kunst-Ambiente. 10.5 Kilometer in 3 Stunden Gehzeit. Insgesamt 175 Höhenmeter aufwärts.