Die Seite für Wanderer
Unsere Ferien im schönen Bad Buchau am Federsee hatten begonnen und wir hatten uns bereits die erste Wanderung dazu ausgesucht. Heute wollten wir den Archäologischen Moorlehrpfad erwandern. Dieser Weg erschliesst bedeutende stein-, bronze- und eisenzeitlichen Fundstellen im Naturschutzgebiet Südliches Federseeried. Darunter auch die Siedlung Forschner, welche Teil des UNESCO Welterbes „Prähistorische Pfahlbauten um die Alpen“ ist. Elf Stationen mit Infotafeln sollen uns dabei einen Einblick in die Archäologie sowie in die Natur- und Landschaftsgeschichte des südlichen Federseeriedes geben. So verliessen wir unsere Ferienwohnung mitten Zentrum des Kurortes und liessen uns durch die Strassen hinaustreiben. Sobald wir den Rundweg erreicht haben werden, soll uns dieser mit der «Tour Nr. 4» markiert sein und uns durch das südliche Federseeriet hinaus dirigieren. Wir fanden dann auch sehr bald die erste Station des Lehrpfades, welche uns auf der Tafel Nr. 2 die «Archäologie der Insel Bad Buchau» näherbrachte. Unser Weg verzweigte sich in südliche Richtung und wanderten auf dem Strässchen an den Tennisanlagen und Freibad vorüber. Weiterhin in Richtung Süden, nun auf einem Schottersträsschen, machten wir uns nun langsam, aber sicher von der Ortschaft weg und zweigten, nachdem wir den Federseerietgraben gequert hatten, in einen Fussweg ein. Dieser führte uns parallel zur Landstrasse, begleitet von Bäumen und Buschwerk. Die Markierung verwies uns dann auf ein Natursträsschen ein, welches uns nun ins südliche Federseeried hineinbrachte. Immer wieder brachten uns gut angelegte Holzstege durch die wunderschöne Moorlandschaft. Hier fanden wir dann auch geballt die 3 Stationen des Archäologischen Moorlehrpfades. Nummer 9 bis 11. Die Tafeln «Taubenriedbach», «Steinzeitliche Siedlung Taubenried» und «Blick zum Henauhof: Verlandung des Federsees» vermittelten uns hier wieder wissenswertes, bevor uns der Steg wieder auf ein Asphaltsträsschen zuführte. Wir wanderten auf diesem gerade aus durch kleine Waldgebiete und steuerten so auf ein Highlight des Weges zu. Die Siedlung Forschner liegt hier inmitten des südlichen Federseeriedes. Erste Besiedlungsspuren datieren in die Bronzezeit. Diese außerordentlich leicht zu verteidigende Siedlung ist die einzige, im Moor konservierte, befestigte Anlage der Bronzezeit nördlich der Alpen. Der größte Teil der Funde gehört der „Hügelgräber-Kultur“ an und zeigt eine große Spannbreite von Fernkontakten. Große Teile des Pfahlfeldes der Palisaden und der Ablagerungen liegen noch unberührt im Boden. Die Station her war zudem mit einem Aussichtsturm belegt, welche uns einen hervorragenden Blick über das Ried und die Rekonstruktionen der Pfahlbauten zeigten. Die Erläuterungen dazu fanden wir auf Tafel Nummer 8. Wieder zurück auf dem Weg wanderten wir zu einem Wäldchen hin, wo sich die Richtung nun gegen Norden zuwendete. Am Flossgraben entlang gelangten wir auf dem Strässchen durch die idyllische Landschaft hinaus und erblickten schon bald eine weitere Aussichtskanzel. Diese war zugleich eine weitere Station des Weges und Tafel Nummer 7 «Oggelshauser Ried» über eine Fischfanganlage, wo vor über 2.500 Jahren ein fast schon industrieller Fischfang betrieben worden war. Der Weg verzweigte sich dort wieder auf ein Natursträsschen und wir wanderten so auf den Dullenriedgraben zu. Auf dem Weg nahmen wir die Station mit Tafel Nummer 6 «Wasserburg Buchau» wahr, welche uns über die bedeutendste Siedlung der Spätbronzezeit in Süddeutschland berichtete. Unser Weg folgte nun dem Dullenriedgraben entlang, passierten dann auch gleich einmal Tafel 5 «Naturschutzgebiet Südliches Federseeried» und 4 «Vegetationsgeschichte & Datierungsmethoden». Der Lehrpfad wendete sich nun wieder der Ortschaft Bad Buchau entgegen konnten uns auf dem Weg dorthin nochmal Von der Station «Steinzeitsiedlung Dullenried» belehren lassen. Wir wanderten dann oberhalb des Freibades und Tennisanlagen entlang zur Hauptstrasse hin, welche wir überquerten und bevor uns dann der schöne Wanderweg wieder dann durch das schöne Ried hinausleitete. Die letzte Station auf unserm Weg mit der Nummer 1 brachte uns dann noch die «Geologie des Federseebeckens» näher. Wir erreichten dann auch als einen Höhepunkt das Federseemuseum. Bedeutende archäologische Funde aus dem Federseemoor werden hier ausgestellt und das Freigelände vermittelte uns den Eindruck über die Siedlungen unserer Vorfahren. Nach dem interessanten Rundgang entschlossen wir uns spontan noch die Wanderung über den beeindruckenden Federseesteg zu erweitern. Dieser Steg ist der einzige Zugang zum Federsse und liess uns trockenen Fusses auf einer Strecke von 1,5 Kilometer mitten hinein in die Moorlandschaft wandern. Der Weg endete im See meiner Aussichtsplattform wo wir fantastische Blicke über das Federseebecken und deren Fauna werfen konnten. Auf dem gleichen Weg wanderten wir wieder zurück zum Museum und machten uns dort wir uns wieder zurück in die Ortsmitte. An der feudalen Schlossklinik und am Markplatz vorbei gelangten wir wieder zu unserer Ferienwohnung und beendeten unsere erste Tour. Schöne Wanderung mit 12.5 Kilometern in 3 Stunden Gehzeit. Keine nennenswerten Höhenmeter aufwärts.