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Rund um den Titisee – Aussichten zwischen Wald und Wasser
Schon beim Schliessen der Apartmenttür liegt ein Hauch von Vorfreude in der Luft. Direkt von hier aus wollen wir unsere Rundwanderung starten – ohne Anfahrt, einfach hinaus ins Freie. Der Weg wird uns zunächst durch den belebten Ort am Titisee führen, bevor wir nach und nach die ruhigeren Waldwege und aussichtsreichen Höhen oberhalb des Sees erreichen.
Wir erwarten eine abwechslungsreiche Strecke: Abschnitte am Wasser, stille Passagen im Wald und immer wieder Blicke hinaus über die Landschaft. Eine Tour, die nicht übermässig anspruchsvoll ist, aber genau das richtige Mass an Bewegung und Eindrücken verspricht, um den Tag in vollen Zügen zu geniessen.
Von unserem Apartment aus folgten wir zunächst einem schmalen Quartiersträsschen, das uns direkt auf ein kleines Wäldchen zuführte. Ein Pfad leitete uns hinab ins schattige Bachtälchen der Gutach. Der Bach entspringt unweit des Feldbergs und durchzieht das Bärental, bevor er später mit der Haslach die Wutach bildet. Unten angekommen, brachte uns ein schmaler Steg über das klare Wasser, bevor der Weg gleich wieder anstieg und uns zurück zur Strasse führte.
In Richtung See wandernd, passierten wir dabei die grosse Kuckucksuhr von Drubba – ein Haus mit einem überdimensionalen Zifferblatt an der Fassade, das auf die bekannte Schwarzwälder Tradition hinweist.
Bald darauf erreichten wir den Seerundweg und wandten uns nach rechts, dem Südufer des Titisees entlang. Das Wasser lag still und spiegelnd neben uns, eingerahmt von den dunklen Wäldern, die bis an die Ufer hinabreichten. Der Titisee gilt als einer der bekanntesten Seen im Schwarzwald – entstanden in der letzten Eiszeit, als ein Gletscher das Tal aushob und mit Schmelzwasser füllte. Mit knapp zwei Kilometern Länge und bis zu 750 Metern Breite ist er der grösste natürliche See des Mittelgebirges.
Wir folgten dem Uferweg bis zum Wegweiser „Campingplatz Bankenhof“. Dort verliessen wir den See und wanderten geradeaus weiter, der Weg führte nun stetig ansteigend durch den Wald ins Bärental. Dieser Ortsteil von Titisee-Neustadt zieht sich weit ins Tal hinein und liegt am Fusse des Feldbergs. Nach einer Weile erreichten wir den kleinen Bahnhof Feldberg-Bärental auf 967 Metern. Er gilt als der höchstgelegene Bahnhof der Deutschen Bahn – nur der Bahnhof Brocken im Harz liegt mit 1130 Metern noch höher.
Vom Bahnhof Bärental bot sich uns ein schöner Blick hinüber zum Feldberg, dessen Höhen den Schwarzwald hier prägen. Anschliessend führte uns ein sanft abfallender Pfad über den Behabühl talwärts, bis wir bei der Löffelschmiede wieder auf belebteren Grund trafen. Der Name erinnert an die Zeit, als hier tatsächlich Löffel geschmiedet wurden – ein Hinweis auf das alte Handwerk im Schwarzwald.
Nur wenige Schritte entlang der Strasse, dann wendete sich der Weg erneut in den Wald. Auf einem Forstweg stiegen wir an, bis wir den kleinen Hirschleweiher erreichten – still im Grün gelegen, ein unscheinbares, aber reizvolles Gewässer. Kurz darauf querten wir bei Erlenbruck eine Fahrstrasse, bevor sich unser Weg weiter bergauf zum Henslerwald zog. Hier trafen wir wieder auf den Westweg, eine der traditionsreichsten Wanderrouten des Schwarzwalds, die auf über 280 Kilometern von Pforzheim bis nach Basel führt.
Vom Henslerwald führte uns der Weg weiter geradeaus zum Bühlberg. Von hier oben bot sich uns ein weiter Blick hinunter auf den Titisee, der ruhig im Tal lag und von den dunklen Schwarzwaldhängen eingerahmt wurde. Anschliessend wanderten wir talwärts, am Campingplatz Bühlhof vorbei, bis wir bei Tannfried wieder auf die Strasse zwischen Titisee und Bärental trafen.
Der letzte Abschnitt leitete uns nun zurück in Richtung Ort. Wir folgten dem Weg am Kurpark entlang und schlenderten ein Stück direkt am Ufer des Sees, ehe wir wieder die Ortsmitte von Titisee erreichten. Hier prägen zahlreiche Läden, Cafés und Hotels das Bild – ein Zentrum, das stark auf Besucher ausgerichtet ist und mit seiner lebhaften Seestrasse den Kontrast zur stilleren Natur rundum bildet. Besonders im Sommer herrscht hier reges Treiben, Boote legen am Ufer an, und das geschäftige Bild steht im klaren Gegensatz zu den ruhigen Waldwegen der zurückliegenden Stunden.
Von dort war es nur noch ein kurzer Weg bis zu unserem Apartment, wo sich unsere abwechslungsreiche Runde um den Titisee wieder schloss.
Fazit:
Eine schöne Rundwanderung, die direkt am Titisee beginnt und uns abwechslungsreich durch Wald, über Höhen und wieder zurück ans Seeufer führte. Mit rund 14.5 Kilometern Länge, 350 Höhenmetern und einer Gehzeit von etwa 4 Stunden ist sie eine Tour, die gut machbar ist und unterwegs viele verschiedene Eindrücke bietet – vom stillen Waldpfad über kleine historische Bezüge bis hin zur belebten Ortsmitte von Titisee.