Die Seite für Wanderer
Zwischen drei Seen – von Titisee über Falkau nach Aha
Ein neuer Wandertag begann – und diesmal sollte es eine kleine, aber besondere Dreiseenrunde werden. Schon beim Frühstück lag Vorfreude in der Luft: drei Seen, drei Stimmungen, ein abwechslungsreicher Weg durch Wald und Tal. Direkt von unserem Apartment aus machten wir uns auf den Weg.
Ein schmales Quartiersträsschen leitete uns hinaus und brachte uns zu einem kleinen Wäldchen. Ein Pfad führte hinab ins schattige Bachtälchen der Gutach. Der Bach entspringt unweit des Feldbergs und durchzieht das Bärental, bevor er später mit der Haslach die Wutach bildet. Unten angekommen, querten wir das klare Wasser über einen schmalen Steg, ehe der Weg gleich wieder anstieg und uns zurück zur Strasse brachte.
In Richtung See wandernd, passierten wir die grosse Kuckucksuhr von Drubba – ein Haus mit einem überdimensionalen Zifferblatt an der Fassade, das auf die bekannte Schwarzwälder Tradition verweist. Bald darauf erreichten wir den Seerundweg.
Wir verliessen schon bald den Uferweg und unterquerten sowohl die Bahngeleise als auch die Bundesstrasse, bevor uns die Wegweisung zurück in die Ruhe des Waldes führte. Ein breites Forststrässchen leitete uns nun bergauf durch das dichte Grün. Nach gut einem Kilometer war der Aufstieg geschafft, und der Weg flachte spürbar ab.
Am Waldrand mündete der Naturpfad in ein offeneres Strässchen, und mit einem Mal weitete sich der Blick. Vor uns lag die sanfte Hügellandschaft des Hochschwarzwalds – dunkelgrüne Wälder, vereinzelte Höfe und am Horizont die Höhenzüge rund um den Feldberg. Ein schlichtes Holzbänkle lud zum Verweilen ein, und wir nutzten die Gelegenheit, um kurz innezuhalten und die Aussicht zu geniessen.
Kurz darauf war erneut Vorsicht geboten – nicht wegen der Wegbeschaffenheit, sondern wegen der Bundesstrasse, die wir zu überqueren hatten. Doch auch diese Hürde war rasch gemeistert. Auf der anderen Seite führte uns der Weg leicht abwärts in Richtung Waldrand.
Das Teersträsschen verwandelte sich bald in einen Naturweg, und wir tauchten ein in die stille Waldwelt des Naturparks Südschwarzwald. Das gleichmässige Knirschen unserer Schritte und das Rascheln der Bäume begleiteten uns – ein stimmiger Kontrast zur zuvor belebten Strasse.
Der Wald lichtete sich, und bald traten die ersten Häuser von Vorderfalkau ins Blickfeld. Die Strasse leitete uns an den südlichen Dorfrand hinaus. Eigentlich böte sich hier ein Abstecher zum Falkauer Wasserfall an – ein kleiner, versteckter Naturort. Doch wir hatten im Vorfeld gelesen, dass der Weg dorthin wegen ausstehender Sanierungsarbeiten derzeit nicht passierbar sei. Also liessen wir es bleiben und hielten uns an unsere Hauptroute.
Teils über Strasse, teils über einen markierten Wanderweg gelangten wir weiter – und erreichten so Falkau.
Der Weg führte uns an einem kleinen Hochmoor vorbei, durch das sich die junge Haslach in sanften Windungen schlängelte. Für einen Moment folgten wir dem Bachlauf, ehe uns der Pfad wieder in den Wald leitete. Ein schmales Brücklein brachte uns über das klare Wasser, danach tauchten wir erneut ins kühle Grün ein. Bald schon mündete das schmale Wanderweglein in einen breiteren Schotterweg, der uns direkt zu See Nummer zwei brachte – dem Windgfällweiher.
Wir gingen direkt ans Ufer des Sees und stellten uns unweigerlich die Frage, warum er eigentlich „Weiher“ genannt wird. Für ein stilles Weiherchen erschien uns das Gewässer doch recht gross – eigentlich schon mehr ein See. Wir folgten dem Uferweg bis zum südlichen Ende und schlossen uns dort dem Seerundweg an. Ein Stück weit liefen wir noch parallel zu den Bahngeleisen, bevor wir diese überquerten und auf einem Naturweg weiterwanderten.
So wanderten wir unaufhaltsam auf den dritten und letzten See zu – den Schluchsee. Schon bald kam er in unser Blickfeld, wunderbar eingebettet zwischen den bewaldeten Höhenzügen. Mit rund sieben Kilometern Länge und bis zu eineinhalb Kilometern Breite ist er der grösste See im Schwarzwald. Ursprünglich ein Gletschersee, wurde er im frühen 20. Jahrhundert durch eine Staumauer vergrössert und dient seither auch als Speichersee für ein Kraftwerk.
Von hier oben wirkte er dennoch ganz natürlich, ruhig und weit. Sein tiefblaues Wasser spiegelte die Hänge wider, und kleine Segelboote setzten weisse Punkte auf die Oberfläche. Es war ein schöner Moment, an dem wir spürten, dass sich der Kreis unserer kleinen Dreiseenrunde nun bald schliessen würde.
Der Bahnhof war nun wahrlich nicht mehr weit, und so fand unsere Wanderung bei der Station Aha-Schluchsee ihr Ende. Die Gleise der Dreiseenbahn begleiteten uns ein letztes Stück, bevor wir den kleinen Bahnsteig erreichten – ein passender Schlusspunkt unserer Runde durch den Hochschwarzwald.
Fazit:
Eine schöne und abwechslungsreiche Wanderung über 11.5 Kilometer Länge, die wir in 3 Stunden und 1 Minute Gehzeit bewältigten. Insgesamt waren dabei 260 Höhenmeter aufwärts zu meistern. Die Route führte uns an drei ganz unterschiedlichen Seen vorbei: dem lebhaften Titisee, dem stillen Windgfällweiher und dem weiten Schluchsee. Dazwischen lagen Wälder, kleine Moore und stille Bachtäler, die für viel Abwechslung sorgten. Dank der guten Bahnanbindung war die Tour unkompliziert zu planen und angenehm zu gehen – eine ideale Halbtageswanderung im Hochschwarzwald.