Die Seite für Wanderer
Wie jedes fassten wir uns ein Projekt mit einem Fernwanderweg ins Auge. Dieses Mal soll es uns dabei nach Brandenburg verschlagen, wo wir den 66-Seen-Wanderweg unter unsere Füsse nehmen wollten. Der 66-Seen-Wanderweg ist der Hauptwanderweg Brandenburgs und einer der attraktivsten Flachlandwanderwege Deutschlands.
Mit einer Länge von etwa 420 Kilometern führt dieser als Rundkurs in der Mitte des Bundeslandes Brandenburg auf 20 Tagesetappen rund um Berlin. Da wir nicht so viel Zeit aufwenden konnten, entschieden wir uns diese Fernwanderung in zwei Sessionen zu absolvieren. Dieses Jahr nahmen wir uns vor die ersten 11 Etappen zu erwandern.
Wir reisten also in die Stadt Potsdam, wo dieser Rundkurs seinen offiziellen Startpunkt hat. Wir gönnten uns in dieser tollen Stadt eine zusätzliche Nacht, bevor wir loswandern wollten. Am nächsten Tag verliessen wir aber dann das „Hotel Brandenburger Tor Potsdam“ nach dem hervorragenden Frühstück, um unser Unterfangen endlich starten zu können. Wir waren gespannt auf die versprochenen Schönheiten der vielseitigen Brandenburger Landschaften. Das Brandenburger Tor in Potsdam markierte uns auch den offiziellen Startpunkt der 66-Seen-Wanderwegs und konnten nun von dort aus dem Blauen Punkt auf weissen Grund Folge leisten. Das Brandenburger Tor wurde 1770/71 erbaut und ist ein prächtiges Stadttor freistehend am Luisenplatz. Wir liessen dieses schöne Bauwerk hinter uns und folgten der breiten Strasse in Richtung Norden. Wir konnten dann schon bald den 25 Meter hohen Obelisk aus dem Jahre 1755 entdecken, was für uns hiess dort in die Parkanlage von Sanssouci einzubiegen. Ab hier war der 66-Seen-Weg nicht markiert und man konnte sich hier frei im Park bewegen, um die Schönheiten und Sehenswürdigkeiten nach eigenem Belieben zu erkunden. Wir hatten den Park zwar schon gestern ausgiebig erkundet, aber liessen uns auch heute wieder von diesen Schönheiten verzaubern. So wanderten wir an der Neptungrotte, Holländischen Garten, der Grossen Fontäne und den Weinbergterrassen vorbei zum Schloss Sanssouci hinauf. Das wunderschöne Baudenkmal aus dem Jahre 1747 wurde im Rokoko Stil erbaut und wird oft auch als preussisches Versailles genannt. Wir verliessen beim Schloss den Park dann wieder und zogen an der historischen Windmühle vorüber. Die Windmühle am Schloss Sanssouci gehört zu den bekanntesten Mühlen Deutschlands und hat ihren Ursprung im Jahre 1738. Sie wurde im zweiten Weltkrieg zerstört, dreht nun aber seit 1993 wieder ihre Flügel. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man sich hier fast in Holland erahnen. Wir steuerten auf eine Strasse zu, der wir nun folgen konnten. So kamen wir nun auch an unserem ersten See auf unserer Route vorbei, dem Bornstedter See. Die Wegweisung lotste uns dann hinüber zum Waldrand und folgten nun dem Strässchen bergauf zum Ruinenberg. Eine wunderschöne Kulisse erwartet uns mit dem künstlichen See und dem Normannen Turm im Hintergrund. Wir folgten der Markierung durch den Wald wieder hinab und kamen somit hier wieder ins Stadtgebiet von Potsdam. Wir erreichten dann auch bald das riesige Parkgelände der russischen Kolonie Alexandrowka. Wir zogen quer durch diese Anlage an den Holzhäusern im russischen Stil vorüber, bevor es wieder durch die Stadt zum Eingangstor am «Neuen Garten» ging. Wir wanderten so diesmal an den schmucken Holländischen Häusern vorüber und kamen dann etwas später auf das sehenswerte Marmorpalais zu, das sich schön am Heiligen See platziert. Wir zogen durch die schöne Parkanlage am «Roten Haus» und «Grünen Haus» vorüber und passierten auch etwas Abseits das Schloss Cecilenhof. Wir näherten uns dann dem Ende der Parkanlage und verliessen diesen dann auch bei der Brauerei Meierei den Jungfernsee. Der 66-Seen-Weg führe uns dann hinauf zum Pfingstberg zum sehenswerten Monument Belvedere. Der Weg führte uns hinab und dann wieder hinein in die russische Kolonie Alexandrowka, wo wir die Alexander-Newski-Gedächtniskirche passierten. So nun war es gerade mal gut mit so vielen Sehenswürdigkeiten und wir mussten uns wieder auf unseren etwas eintönigen Weg konzentrieren. Der Weg wendet nun seine Richtung und wir mussten nun für längere zeit der Bundestrasse folgen. Kurz nach der imposanten «Roten Kaserne», konnten wir dann wieder in einen angenehmeren und ruhigeren Weg einbiegen und durch das Niedlitzer Holz wandern. Immer geradeaus kamen wir so dann auf das wieder etwas belebtere Niedlitz zu. Etwas abseits passierten wir im schönen Wald auch so den Weissen See und den Fahrlander See. Wir zweigten schon bald wieder in ein Natursträsschen ein und liessen uns vom Waldrand leiten. Die Markierung lotste uns dann auf eine Lindenallee zu, welcher wir nun durch Feld und Flur folgen konnten. Wieder kurz an der Bundesstrasse entlang, bevor wir dann wieder auf dem ruhigen Strässchen ans Ufer an den Sacrow-Paretzer-Kanal kamen. Über die neue Eisenbahnbrücke überquerten wir den Kanal und folgten dem Uferweg zur Parkanlage hin. Unser Weg führte uns durch die romantische Parkanlage auf das Schloss Marquardt zu. Wir zweigten hier vom 66-Seen-Weg ab und folgten dem Strässchen an den Ortsrand von Marquardt. Beim Landgasthof «Zum alten Krug» endete dann auch unsere erste Etappe auf dem 66-Seen-Weg und konnten uns erholen für den Weiterweg. Schöne, sehr erlebnisreiche Auftaktsetappe mit 19.8 Kilometern in 4 Stunden und 45 Minuten Gehzeit. Insgesamt 180 Höhenmeter aufwärts.