Die Seite für Wanderer
Wir verbrachten eine angenehme Nacht im Hotel Spitzkrug in Tiefensee und stärkten uns nun bei einem ausgiebigen Frühstück für unsere 8. Etappe auf dem 66-Seen-Weg. Heute sollte es uns weiterhin durch den bekannten, landschaftlich attraktiven Gamengrund in die Stadt Strausberg führen, wo wir dann erstmals auf unserer Tour zwei Nächte verbringen werden. So schnürten wir unsere Trekkingschuhe und verliessen das Hotel um unsere Wanderung in Angriff nehme zu können. Auf dem Seeweg fanden wir dann das Ufer des Gamensees und somit auch unsere Markierung des 66-Seen-Wegs auch wieder. Obwohl heute der grösste Teil der Wanderung im Wald verlaufen wird, soll sie doch sehr abwechslungsreich werden. Der Wald ändert hier ständig seinen Charakter und wir können heute an 6 mehr oder weniger sichtbaren Seen vorbeiwandern, vielmals auf schönen Uferwegen. Natürlich freuten wir uns wieder darauf und folgten nun dem Ufer des Gamensees. So arbeiteten wir uns auf die Südspitze des Gamensees zu. Bevor wir an der Alten Eiche über den sandigen Hohlweg hochgehen wollten, konnten wir nochmals einen beeindruckenden Blick über den schönen See zurückwerfen. Wir überquerten oben vorsichtig, aber schnell die nicht gut einsehbare Bundesstrasse und wanderten dann wieder hinab in den Wald. An der Stelle, an dem unser Weg nun nach rechts abknickte erinnerte noch bis vor kurzem ein Gedenkstein an Berliner Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime, die sich hier als Ausflügler getarnt trafen. Die Inschrift wurde aber entfernt und wurde bisher nicht mehr erneuert. Eigentlich sehr schade. Wir wanderten der Markierung folgend weiter in mehrheitlich südlicher Richtung. Vorbei an einigen mächtigen Fichten, später durch Mischwald liessen wir uns auf sandigen Untergrund durch diese Idylle hinaustreiben. Wir kamen so auf eine Auenlandschaft zu und erreichten nach einer Strassenüberquerung bald den etwas abseits liegenden Paradiessee. Wir setzten unsere Wanderung fort und gingen so von der Lichtung wieder in den Wald hinein. Kurz darauf lag links neben uns der für uns unzugängliche Kesselsee, den wir eigentlich schnell hinter uns lassen wollten. Doch unseren Weg wurde von unzähligen Frischlingen gekreuzt. Die jungen Wildschweine hopsten nur so durch den Wald und blieben neugierig stehen um uns Wandervögel in Augenschein zu nehmen. Wa für ein toller Moment, bevor wir über den schönen Waldweg weiter wandern konnten. Wir trafen wieder mal auf eine Strasse, welcher wir ein kurzes Stück Folge leisten mussten, bevor uns die Markierung wieder in den Wanderweg hineinlotste. Erst durch hohe Brennnesselfelder, dann auf einem Waldweg und danach auf einer Fahrstrasse wanderten wir an ein paar Wochenendhäusern vorbei auf die im Wald versteckte Wesendahler Mühle zu. Die Mühle ist eine der ältesten Wassermühlen der Region und stammt nach ersten urkundlichen Erwähnungen aus dem 16. Jahrhundert. Das Wasserrad wäre noch funktionstüchtig, steht aber seit der Schliessung des Ausflugslokals im Jahre 2007 still. Wir folgten nun dem Ufer des Fängensees, mit immer wieder schönen Blicken auf das Gewässer kamen wir dann auf die Siedlung Spitzmühle zu. Wir streiften diese aber nur am Rande und zweigte gleich wieder in den Wanderweg zum Bötzsee ein. Der gut zu laufende, stellenweise wie eine Allee gestaltete Wanderweg, führte uns nun am Ostufer des Bötzsees entlang. Immer wieder passierten wir Ratsplätze und kleine Badestellen auf unserem Weg. Unmittelbar vor dem ersten Grundstück, das an das Ufer heranreichte, zweigten wir vom See weg und wanderten aufwärts in den stellenweisen verwachsenen Forstweg ein. Zwar recht eintönig, aber trotzdem schön im Wald wanderten wir geradeaus. Irgendwann nach gefühlter sehr langer zeit erreichten wir dann auch dann das Ufer des Straussees. Hier konnten wir uns nun mit der Fähre hinüber in die Stadt Strausberg bringen lassen. So konnten wir nun eine Überfahrt mit der in Europa einzigartigen, elektrisch betriebenen Personenseilfähre geniessen. Sie verbindet seit 1894 das Stadtzentrum mit dem Waldgebiet „Jenseits des Sees“. Die Fähre bezieht ihren Fahrstrom über eine Oberleitung. Diese Art des Antriebs ist einzigartig und zählt daher zu einem technischen Denkmal. Mit einmaligen Blick auf die Silhouette der Strausberger Altstadt setzten wir hinüber und wanderten dort nun durch die Stadt hinaus. Der S-Bahnhof Strausberg Stadt war bald gefunden und wir beendeten dort unsere heutige Etappe. Mit dem Nahverkehr reisten wir dann in unsere Unterkunft The Lakeside Burghotel, wo wir wie zu Beginn schon erwähnt hatten, zwei Nächte verbringen konnten. Mehr dazu morgen über diese aussergewöhnliche Situation. Schöne Wanderung mit 22.4 Kilometern in 5 Stunden und 45 Minuten Gehzeit. Insgesamt 210 Höhenmeter aufwärts.