Die Seite für Wanderer
Der Aufenthalt in der Aqualon Therme und dem Hotel Schweizerblick tat uns wieder richtig gut und waren erholt für die 10. Etappe auf der ViaRhenana. Wir stärkten uns ausgiebig am Frühstücksbuffet, waren doch heute wieder stramme 23 Kilometer zu absolvieren. Wir wanderten auf dem von uns per Zufall entdeckten Wanderweg Hingabe zur Altstadt und kamen dann auf bekannten Wegen zurück zur gedeckten Holzbrücke. Nachdem wir wieder auf die Schweizer Seite rüber gesetzt hatten, fanden wir auch unsere bekannte Markierung Nr. 60 gleich wieder vor und wanderten dann unter der Holzbrücke hindurch. Die asphaltierte Rheinpromenade führe uns nun wieder flussabwärts und liess uns etwas später unter Autobrücke hindurchwandern. Die ViaRhenana zweigte dann auch schon bald weg vom Hartbelag und so konnten wir auf dem schönen natürlichen Belag dem Rhein weiter folgen. Und wieder wurden wir mit einem wunderbaren schönen Blick auf den gemächlich fliessenden Hochrhein belohnt, welche uns vom nahen Verkehrslärm doch etwas ablenkte. Der Schotterweg endet dann beim Campingpark, welchen wir dann umgehen mussten und das Rheinufer dazu kurzfristig verliessen. Doch schon bald fanden wir das Flussufer wieder und auch die ersten Häuser der Ortschaft Mumpf. Der Wanderweg wurde jetzt zu einem sehr schmalen Pfad. Gut war der Weg mit einem Geländer gesichert, damit wir dann auch nicht unfreiwillig ein Bad im Rhein hinnehmen mussten. So marschiertem wir erst im Gänsemarsch, dann wegen einer Sperrung des Rheinufers der Strasse entlang auf die nächste Ortschaft zu. Wallbach war also erreicht und auch hier mussten wir dann auch wegen Bauarbeiten eine Umleitung in Kauf nehmen. Wir fanden aber wieder zurück an den Rhein und so auch wieder auf die ViaRhenana. Waren das die Folgen des Klimawandels? Oder hatten wir hier eine Sehstörung? Vor uns im Rhein konnten wir nämlich dann plötzlich Pinguine erblicken. Aber natürlich handelte es sich hierbei nur um ein Gimmick und diese exotischen Tierfiguren wurden hier nur zu unserer Freude und somit als lohnendes Fotosujet im Rhein platziert. Wir passierten nun auf unserer Wanderstrecke unzählige Fischer-Häuschen mit Galgen, bei welcher es sich um eine Vorrichtung handelt, um grosse Netze in den Rhein zu versenken und hochzuheben. Die sogenannten Fischwaagen wurden an besonders günstigen Standorten gebaut und kamen deshalb an allen geeigneten Plätzen zwischen Laufenburg und Basel vor. Wir wanderten dann an eine grossen Fabrikareals vorbei und trafen so im Wald bald auf die Grundmauern eines weiteren römischen Wachtturms aus dem 4. Jahrhundert. Ab 260 n. Chr., als die Römer den früheren Limes zurückgenommen hatten, bildete der Rhein hier die Grenze zwischen dem römischen Imperium und den germanischen Stämmen. Die Überreste des Wachturms in Wallbach-Stelli gehen auf die Zeit des Kaisers Valentinians zurück und wurden Ende des 19. Jahrhundert entdeckt und ausgegraben. Wir zogen durch eine landschaftlich abwechslungsreiche Partie durch den Wald, zum Teil auf Waldstrassen und dann wieder auf schmäleren Wanderwegen, aber immer auf Naturbelag. Wir passierten dann auch schon bald die nächste römische Warte, wobei wir hier nur noch kümmerliche Überrest davon vorfinden konnten. Kurze Zeit später stieg unser Weg etwas nach oben, das Feuchtgebiet Haumättli umgehen zu können. Nach der Römischen Warte Fahrgraben waren wir dann aber wieder in der Nähe des Rheins. Der Wanderweg ging dann zum Schotterweg. Und erreichten so das Römische Kastell Bürgli, wo nun etwas Abwechslung in die Wegführung kam. Von nun an ging es nämlich ständig auf und ab. Bei dieser Befestigungsanlage handelt es sich aber eher um einen frühmittelalterlichen Bau, welcher einst Schutz vor ungarischen Reiterhorden geboten haben soll. Es handelt sich hierbei um eine der ältesten Adelburgen der Schweiz. Wir passierten das Kraftwerk Ryburg-Schwörstadt und folgten hier der grossen Schleife, welche hier der Rhein macht. Erst auf der Asphaltstraße, dann wieder auf schmalem Pfad wanderten wir im Wald. Blick auf das Wasser gab es hier nur bedingt, aber im Beuggenboden gab es dann an einer Stelle einen wunderschönen Blick auf das Schloss Beuggen auf der anderen Rheinseite. Die eindrucksvolle halbrunde Wasserschloss-Anlage liegt direkt am Rhein, hat eine wechselvolle über 700-jährige Geschichte und zählt zu den mythischen Orten hier am Oberrhein. Nachdem wir den Pfärrichgraben Grossgrütgraben gequert hatten, gelangten wir auch schon zum Kraftwerk Rheinfelden. Das Ziel war nun in greifbare Nähe gerückt und so gelangten wir dann auch an den Ortsrand von Rheinfelden. Auf breiten Wegen führe uns die ViaRhenana am Rheinufer entlang, querten den Stadtpark und traten dann in das schmucke Altstädtchen von Rheinfelden ein. Wir liessen uns durch die Gassen treiben und fanden dann auch schon bald das Hotel Schützen, wo wir unsere heutige Tappe beenden konnten. Schöne Wanderung mit 23.3 Kilometern in 6 Stunden Gehzeit. Insgesamt 195 Höhenmeter aufwärts.